Heute, am 3. November 2022 feiern wir den Weltmännertag. Männer im Pflegeberuf sind nach wie vor eine Seltenheit – doch es gibt sie und sie sind wichtig! In Zeiten des gravierenden Fachkräftemangels muss dieses Potenzial unbedingt noch weiter ausgeschöpft werden. Um ein wenig Einblick in den Alltag eines Pflegehelfers bei der Spitex 24 zu bekommen, haben wir ein Interview mit unserem Mitarbeiter Rojan geführt.
Warum arbeitest Du in der Pflege?
Ich habe mich schon immer sehr gerne um Menschen gekümmert – egal ob psychisch oder physisch. Ich liebe es, für andere Menschen da zu sein! Durch meinen Beruf in der Pflege kann ich genau das Tag für Tag tun.
Was ist das Schönste an Deinem Beruf?
Die Dankbarkeit, die man immer wieder von den Klient:innen und auch ihren Angehörigen bekommt. Das gibt mir so viel Motivation. Zum Teil entstehen dadurch auch richtig enge Beziehungen, das ist sehr schön. Letztens ist eine Klientin von uns gegangen, die ich sehr lange gepflegt habe und die immer so dankbar war für meine Hilfe. So ging ich dann mit ihrer Familie zur Beerdigung.
Fühlst Du Dich in Deiner Arbeit wertgeschätzt?
Ja, meistens schon – von den Klient:innen zumindest und auch von meinem Arbeitgeber. In der Gesellschaft sieht es etwas anders aus – da ist das Feedback entweder «Ah, du bist ein Fudiputzer?» oder «Wie kannst du nur so einen Job machen?». Das ist sehr schade.
Wie sieht Dein Alltag bei der Spitex24 aus?
Mein Alltag ist sehr abwechslungsreich, interessant und oft auch lustig. Man weiss nie, was einen erwartet oder was die Klient:innen so erzählen werden. Sie sitzen schliesslich teilweise die ganze Zeit alleine zuhause und freuen sich dann umso mehr, wenn ich komme und ihnen zuhöre. Das gibt mir und ihnen sehr viel. Das Einzige was nicht so toll ist an meinem Alltag ist der Stau, in den ich zwischen den Einsätzen immer wieder komme – aber man gewöhnt sich daran.
Wünschst Du Dir mehr männliche Kollegen? Warum?
Ja, definitiv! Die Klien:tinnen haben individuelle Vorstellungen von einer Vertrauensperson; manche wünschen sich einen Mann, andere wünschen sich eine Frau. Sie sollen die Wahl haben können, damit sie sich richtig wohl fühlen.
Was war das Lustigste, das Du bisher bei der Spitex 24 erlebt hast?
Die Klient:innen erzählen immer wieder lustige Geschichten. Besonders drei Klientinnen von mir reissen einen Witz nach dem anderen. Sie sind so gewitzt trotz Demenz. Das macht mich immer wieder glücklich und ich freue mich immer auf die Einsätze.
Was wünschst Du Dir in Zukunft für Deine Branche?
Ich wünsche mir mehr Männer in Pflegejobs und mehr Wertschätzung in der Gesellschaft. Dass die Leute erkennen, wie wichtig dieser Job ist und nicht vergessen, dass wir vielleicht irgendwann alle selbst auf Hilfe angewiesen sind.